Richard Bloss Markttag am St. Quirinus Neuss

1878 Brühl - 1957 Düsseldorf,
Öl auf Hartfasterplatte,
60 x 80 cm,
unsigniert.



Richard Bloos gehört zu den wichtigsten Vertretern der Düsseldorfer Moderne nach 1900.

Gemeinsam mit Willy Lucas, Max Stern und einigen Malern des Sonderbundes bildete er eine helle Freilichtmalerei aus, die dem französischen Impressionismus nahesteht.

Bloos war Schüler von Peter Janssen an der Düsseldorfer Akademie, wo sich vor der Jahrhundertwende ein breiter und kräftiger Pinselstrich unter den jüngeren Malern durchgesetzt hatte, aber noch keine Hellmalerei.

 

1906 entschloß er sich zu einer Studienreise nach Paris. Der Aufenthalt dort sollte bis 1914 dauern und führte zu einer Aneignung impressionistischer Stilmittel, die stärker als bei anderen Düsseldorfern ausgeprägt war.

"Er bevorzugt Darstellungen von Prospekten mit Parks, Rasenplätzen u. Alleen, die er mit zahlreichen, spritzig hingesetzten Figürchen belebt: Konzert im Luxembourg-Garten, Pelouse de St.-Cloud, Sonntag in Charenton, Bal Musette usw.", vermerkt das Künstlerlexikon Thieme-Becker.

 

Richard Bloos hat seit 1908 die Ausstellungen der Münchner Sezession und den Pariser Salon mit Gemälden beschickt. 1911 fand eine Kollektivausstellung seiner Werke statt.Im Rheinischen Landesmuseum in Bonn und im Museum der Bildenden Künste in Leipzig befinden sich zwei Jardin du Luxembourg betitelte Gemälde von 1910 und 1911.

 

Moderne Einflüsse fand Bloos vor allem in den Künstlerkreisen am Montmartre, die er während seines 8 jährigen Parisaufenthaltes verinnerlichte. Kaum ein Oeuvre der Düsseldorfer Kunstszene steht dem französischen Impressionismus so nahe, wie die Werke von Bloos, welche die französische Formensprache eines Daumiers, Toulouse - Lautrecs, die Lichtgebung eines Renoirs und Manets aber auch figurative Elemente des Jugendstils zu einem eigenständigen Stil vereinen.

 

1914 kehrte Bloos nach Düsseldorf zurück und ließ sich in Oberkassel nieder. Dort malte er weiterhin. Die Betonung des Licht- und Schattenspiels, die Zerlegung der Körperfarbe in eine breit gestreute Palette, sowie die Ausschnitthaftigkeit der Szenerie vermitteln im impressionistischen Sinn den Eindruck von Spontanität und momentspezifischer Stimmungen.

 

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